Körperhaltung beim Singen Ist die Körperhaltung bei dem expliziten Gebrauch der menschlichen Gesangsstimme entscheidend?

Die menschliche Gesangsstimme wird der Stimmapparat genannt, wobei dies anders als bei Istrumentalist*innen, das Instrument der Person ist. Eine korrekte Ausführung der menschlichen Gesangsstimme ist sehr bedeutend, wenn dabei auf „eine aufrechte Haltung mit Tendenz zur Streckung der Wirbelsäule[[1]] geachtet wird. So wird ein ausdrucksvoller Gesang erreicht. 

Im Bewegungsapparat ist mit ihm auch der Haltungsapparat gemeint, auf welchen ich näher eingehen werde. Der Bewegungsapparat geht mit Atmung und Stimme Hand in Hand, woraus sich das Singen ergibt.[[2]] Es ist eine Wechselwirkung mit dem ganzen Körper, wobei hier insbesondere die Körperhaltung eine grosse Rolle spielt.[[3]] Geradestehen, so dass die Atmung aktiv ist und das ganze Potential ausgeschöpft werden kann.

Deshalb stehen singende Personen meistens beim Praktizieren.

„Die aufrechte Körperhaltung sieht von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. Sie hängt von verschiedenen Kräften ab, die auf den Körper einwirken, von seinen Proportionen, seinen Gewohnheiten und den aktivierten Muskel-gruppen. (…). Man sollte jedoch wissen, dass die die individuelle Haltung die Funktion der Stimme fördern oder behindern kann.“[[4]]

Demzufolge nach ist es wichtig zu wissen, dass mit verschiedenen Techniken jedoch auch eine weniger aufrechte Körperhaltung wie bei beispielsweise bei der Oper oder der Rockmusik genutzt und angewöhnt werden kann. Die Atmung des Brustkorbes kann begünstigt werden, wenn man als Beispiel die Arme hebt, wodurch die Flanken weit werden und es so leichter fällt einzuatmen.

Habermann erwähnt, sei bei der Haltung die betreffende falsche Einstellung der Körperteile vorhanden, so sei es schwieriger sich der Gesamtharmonie des Körpers hinzugeben, was eine Voraussetzung zu grossen sängerischen Leistungen sei.[[5]] Es ist unterschiedlich, wie die Routine bei einem/r Sänger*in aussieht und zur Gewohnheit gehört. Jedoch spielt es eine Rolle, dass man überhaupt eine besitzt. So erklärt Habermann „Für jeden Sänger muss das sichere Wissen von einer für ihn richtige sängerische Körperhaltung und das aus der Übung erwachsene kontrollierende Körpergefühl die stete Basis seines Tuns bilden“[[6]]

Literaturverzeichtnis:

Von Bergen, Heinrich (1988): Unsere Stimme. Ihre Funktion und Pflege. Bern: Musikverlag Müller+Schade AG 

Calais-Germain, Blandine / Germain, François (2020): Anatomie der Stimme. Verstehen und Verbessern des stimmlichen Potenzials. Innsbruck, Esslingen, Bern-Belp: Helbling Verlag 

Habermann, Günther (2003): Stimme und Sprache. Eine Einführung in die Phsyologie und Hygiene Für Ärzte, Sänger, Padagogen und alle Sprechberufe. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. Abgerufen am 01.03.2024 auf:

https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-44807


[[5]] Habermann, 2003, S. 21

[[6]] Habermann, 2003, S. 22 


[[4]] Calais-Germain, Germain, 2020, S.15 


[[3]] Calais-Germain, Germain, 2020, S. 12


[[2]] Calais-Germain, Germain, 2020, S. 12-13 


[[1]] Von Bergen, 1988, S.3